SVB Skipperprofil Schönrock R.
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Schönrock R. hat diese Fragen gestellt
1
Eine Frage zu:
2-K Epoxy-Grundierung GELSHIELD 200
Schönrock R.
am 03.10.2019
Hallo,
wie viele Liter brauch ich für 8qm GFK-Unterwasserschiff und 5 Schichten (Neuaufbau)? Kann ich direkt darüber das AF streichen oder kommt da noch Lack dazwischen - wenn ja, was empfiehlt sich?
Vielen Dank
Antworten:
Ludwig E. antwortete
am 03.10.2019
Zu dem Mengen kann ich nichts sagen, die stehen m.W. auf den Packungen oder sind der Farbfibel zu entnehmen. Wenn sie mit AF Antifouling meinen, würde ich es nie darüber streichen, sondern immer bis zum Gelcoat oder ggf. zum GFK entfernen.
Schönrock R. antwortete
am 03.10.2019
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Mir ist nur nicht ganz klar ob die Angaben per Schicht angegeben sind oder sich auf die Mindestschichten die zu verarbeiten sind beziehen.
Natürlich schleife ich bis zum Gelcoat runter, dann kommt dieses Produkt drauf - aber kommt dann noch eine Schicht Lack oder direkt das Antifouling? Das ist bedauerlicherweise mein erster Anstrich und ich steh noch etwas im Wald
Ludwig E. antwortete
am 03.10.2019
Ich haben das AF direkt auf das Gelshield gestrichen, dass im Grund ja auch nur ein Epoxydlack ist.
Schönrock R. antwortete
am 03.10.2019
Stimmt, sind Sie damit bisher zufrieden? Das Boot wird nicht dauerhaft im Wasser sein sondern eher alle 2-3 Wochen ein Wochenende und vielleicht mal 3 Wochen am Stück
Norbert T. antwortete
am 03.10.2019
hallo
Ich habe bei ca 10m Quadratmetern 1 Dose benötigt
Das Af direkt darauf gerollt
Bis jetzt alles gut
Ludwig E. antwortete
am 03.10.2019
@Schönrock: Das Gelshield hätten Sie m.M.nicht gebraucht. Es beugt Osmose vor, in dem es eine starke Dampfsperre bildet, durch die wenig Wasser in den Rumpf diffundiert. Wenn das Boot regelmäßig aus dem Wasser kommt, kann das GFK ggf. aufgenommenes Wasser ausreichend diffundieren. Es könnte sogar schädlich sein, wenn Sie über einen längeren Zeitraum Wasser im Boot haben. Ich hatte ein von oben undichtes Boot mit defektem Gelshielg gekauft, dessen GFK viel Feuchtigkeit aufgenommen hatte. Es ist erst getrocknet, als ich das Boot von oben dicht hatte.
Schönrock R. antwortete
am 03.10.2019
Danke für die weiteren Antworten.
Das Boot sollte von oben eigentlich dicht sein, wenn nicht, wird das auch noch dicht gemacht. Aber ich hab im Unterwasserschiff Abplatzer, daher muss was passieren
Ludwig E. antwortete
am 04.10.2019
Abplatzer im Unterwasserschiff hatte ich auch. Die kamen m.E. eindeutig davon, dass über lange Zeit viel Wasser im Boot war.
Schönrock R. antwortete
am 04.10.2019
Naja, die sind aber alle an der Wasserkante. Ich behaupte dass die Farben nicht zueinander passten - vielleicht unterschiedliche Härtegrade. Das ganze wurde eben schon ewig nicht mehr aufgebaut sondern immer nur drüber gepinselt. Hab auch eine ordentliche Schichtdicke, ich zähle vier verschiedene AF aufeinander mit verschiedenen Farben. Irgendwann lässt das Trägermaterial doch auch mal zu wünschen übrig
Norbert T. antwortete
am 04.10.2019
hallo
Also ich habe alles abgeschliffen dann gekärchert
Dann 6mal Gelschild und einmalAF
Wenn das Waser aber von innen kommt nutzt das Garnichts
Also Dichtigkeit herstellen und wenn dochmal Wasser eindringt sofort trocknen
M.v.Gr.Norbert
Walter K. antwortete
am 06.10.2019
Hallo Hr. Schönrock,
Vieles zu ihrer Frage wurde ja oben schon beantwortet.
Folgende Info`s meinerseits noch dazu, da ich das bei meinem 40 Jahre alten Boot (eine Broom 37) heuer gerade gemacht habe.
Zuerst stellt sich die Frage wie alt ist das Boot?
Nach ihren Angaben, da große Schichtdicke, hat es einige Jahre oder gar Jahrzehnte auf den Buckel.
Wenn Sie das selber machen wollen brauchen Sie eine ordentliche Ausrüstung für die Arbeit:
meiner Meinung nach unbedingt erforderlich.
1.) 1 bis 2 mechanische Abkratzen mit Ersatzklingen gibt es bei SVB sehr gute.
2.) eine Schleifmaschine mit Abaugung und runden Schleifblättern (Korngröße 40 bis 100) Absaugung ist äußerst wichtig, da das Zeug (früher noch mehr als heute) extrem giftig ist.
3.) Alles aber auch wirklich alles bis auf das Gelcoat abkratzen bzw. abschleifen.
4.) Achtung beim entsorgen des Materiales!!! (Sondermüll)
5.) Wenn alles abgeschliffen wurde benötigen sie entweder selbst große Kenntnis oder jemanden der es erkennen kann ob das Schiff Osmose hat oder nicht. (Ein Verwandter von mir ist Kroate und hatte selbst eine Werft, der hat es mir gezeigt ich hätte es nicht erkannt). Ich hatte vor Kauf des Schiffes ein Gutachten von einem deutschen Gutachter der das Schiff als Osmosefrei begutachtet hat. Bis auf den Kiel war es das auch. im Kiel hatte mein Schiff Osmose was man aber als Laie nicht sieht. Wenn Sie da drüberstreichen war die ganze Arbeit für die Katz.
6.) Wenn Sie Osmose haben gehören die Stellen mit (und hier braucht man unbedingt Kenntnis) einer Flex kreuzweise aufgeschnitten (Unbedingt Schutzbrillen tragen), es rinnt, spritzt eine Säurehaltige Flüssigkeit heraus.
Danach die aufgeschnittenen Stellen mit einem Hochdruckreiniger gut spülen. mind. 10 bis 20 mal über ein bis 2 Tage verteilt.
7.) Die Stellen ungefähr eine Woche austrocknen lassen. (Die Werften sagten 2 bis 3 Monate) ist aber beim aufschneiden nicht erforderlich.
8.) Danach mit Epoxydharzspachtel die aufgeschnittenen Stellen zukitten und schleifen. so oft kitten bis alles schön fein ist.
9.) dann kommt die leichte Übung mit einer Rolle (Lösungsmittelbeständig und mind. 3 cm Durchmesser) mind. 3 Lagen Gelshield auftragen. Jede Lage in einer anderen Farbe.
10.) Danach 2 bis 3 Lagen AF (verschiedenfarbig) auftragen.
Wenn Sie es so ausführen haben sie einen äußerst wirkungsvollen Osmoseschutz und für garantiert 15 Jahre eine Ruhe. Alle 2 bis 3 Jahre müssen sie nur 1 bis 2 Lagen AF aufbringen dazu nur Boot reinigen und mit Hand leicht anschleifen und rollen.
Viel Glück und Erfahrung beim Selbermachen. Ich habe bei meinem Boot (zu zweit) dazu 3 Wochen benötigt
Schönrock R. antwortete
am 06.10.2019
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das Werkzeug Ist alles hier - die Expertise nich nicht. Ich werde mir auf jeden Fall sehr viel Zeit nehmen. Nur zur Erkennung von Osmose brauch ich noch einen Fachmann - den find ich aber auch noch :-)
Das Boot ist in der Tat schon was älter, BJ ist geschätzt auf 1979-1989. Da es allerdings schon drei Jahre auf dem trockenen ist ist es wahrscheinlich ausgetrocknet - das macht die Erkennung von Osmose nur schwerer. Aber ich habe bereits Kontakt mit einer Werft, mal sehen was sich machen lässt.
Ludwig E. antwortete
am 06.10.2019
Hallo
Die Antwort von Walter K. ist das, was üblicherweise dazu gesagt wird. Besser als (vermeintliche) Experten ist jedoch, die Feuchtigkeit im GFK zu messen. So ein Gerät kostet ab 60€, ist also bezahlbar. Und dann holt man sich für das Geräte Referenzwerte an zwei, drei neuen Booten, weil die Geräte unterschiedliche Messskalen haben. Ganz ohne Feuchtigkeit ist so ein Bootskörper bestenfalls, wenn er frisch vom Tempern kommt.
Schönrock R. antwortete
am 06.10.2019
Hallo,
so wie ich das mitbekommen habe macht dies aber nur dann Sinn wenn das Boot gerade aus dem Wasser kommt und nicht wie bei mir schon 3 Jahre im trockenen steht.
Werd mir aber auf jeden Fall so ein Gerät hierfür anschaffen - schon rein interessehalber
Ludwig E. antwortete
am 06.10.2019
Das mit aus dem Wasserkommem stimmt m.M. nicht. Es misst die Feuchtigkeit im GFK (unf ggf. Der Farbschichten).
Walter K. antwortete
am 08.10.2019
Zwei nicht unwesentliche Dinge zur Sache noch.
1.) Immer gleich auf die etwas angetrocknete darunterlegende Schicht arbeiten. D.h. nicht zu lange zwischen den einzelnen Schichten mit dem Auftrag der nächsten warten.
2.) Ganz ganz wichtig nicht, wie die meisten Werften, die einzelnen Schichten nur einfach walzen, sondern mit entsprechendem Druck und daher dünn Walzen. Das geht ganz schön in die Hände ist aber ganz wichtig. Lieber eine dünne Schicht mehr als mit zu wenig Druck aufgetragen.
Schönrock R. antwortete
am 08.10.2019
Super, danke für den Hinweis :-) Nass in (fast) Nass war eh geplant