
Bilgepumpen im Vergleich
Nach welchen Kriterien wurden die Bilge Pumpen getestet?
Eine Bilgepumpe sollte mehr Wasser befördern können, als zum Beispiel über ein Lenzloch eindringen kann. Oft sind die Angaben der Bilgepumpen Hersteller auf eine waagerechte Förderung und eine maximal aufgeladene Batterie bezogen. Jedoch muss eine Bilgepumpe eine gewisse Förderhöhe erreichen, um die Distanz zwischen dem tiefsten Punkt des Bootes und der Wasserlinie auszugleichen.
Unsere Test-Bedingungen: es muss beim Bilgepumpen-Test eine Förderhöhe von exakt einem Meter überwunden werden. Die Zeit wird gestoppt, in der jede Pumpe 50 Liter befördert hat.
Welche Bilgepumpen werden getestet?
Wir haben zehn Bilgepumpen der bekannten Marken Rule, Whale, Attwood, Marco, Johnson Pump und Ocean Technologies getestet. Die Auswahl fiel auf Top-Bilgepumpen, von deren Leistung SVB bereits überzeugt ist. Alle Pumpen verfügen über eine vergleichbare Förderleistung zwischen 50 und 73 Liter pro Minute und werden mit 12 V betrieben. Diese haben wir gegeneinander antreten lassen um herauszufinden, welche die beste Bilgepumpe ist.
Einige Modelle sind mit einem Schwimmer- oder Kontaktschalter ausgestattet, erkennen den Wasserstand automatisch und schalten die Pumpen selbstständig ein oder aus. Die Schwimmerschalter können sich innerhalb oder außerhalb der Pumpe befinden. Andere Bilgepumpen müssen klassisch über einen externen Schalter bedient werden.
Versuchsaufbau: Vorbereitungen unseres Lenzpumpen-Tests
Für den Bilgepumpen Vergleich werden zwei Aquarien verwendet, die mit einem Höhenunterschied von einem Meter (Förderhöhe) nebeneinander aufgestellt werden. Das untere Aquarium stellt das Boot, also die mit Wasser gefüllte Bilge und das obere den Wasserspiegel dar. Das untere Aquarium, unsere Bilge, wird mit 100Litern Wasser gefüllt. Die Hälfte davon soll von der jeweiligen Bilgepumpe in das obere Aquarium oberhalb der Wasserlinie befördert werden. Zum Weiterleiten des Wassers werden stabile Schläuche, die sich bei einem gewissen Druck nicht zusammenziehen, in einer Länger von zwei Metern gewählt. Um Pumpe und Schlauch zu verbinden werden passende Schlauchschellen verwendet. Als Energielieferant für die Pumpen dient eine 12V Batterie. Darüber hinaus werden für die Stromversorgung wasserdichte Kabelverbindungen zwischen Batterie und Pumpe verwendet, um mögliche Korrosionen zu vermeiden. Geeignete Sicherungen, die in der Plus-Leitung montiert werden, werden als Schutz eingesetzt und ein Ladegerät für die Batterie, um eine gleichbleibende Spannung von 12 V zu gewährleisten.
Der Ablauf: Wie wird getestet?
Die mit dem Schlauch und der Stromversorgung verbundenen Bilgepumpen wurden nacheinander in der mit Wasser gefüllte Bilge (dem Aquarium) positioniert. Die jeweilige Pumpe wurde manuell gestartet oder der Schwimmschalter aktivierte die Bilgepumpe. Während die Pumpe das Wasser in das obere Aquarium beförderte, wurde die Zeit bis zum Erreichen der geforderten 50 l gestoppt.
Die beste Bilgepumpe – das Ergebnis unseres Bilgepumpen-Vergleichs
Der Test der elektrischen Lenzpumpen ergab, dass die Bilgenpumpen für die geforderten 50 Liter zwischen 47 Sekunden und 2:40 min benötigten.
Die schnellste Förderleistung erreichten die Bilgepumpen der Marke ATTWOOD mit unter 57 Sekunden, dicht gefolgt von der Bilgepumpe von MARCO. Die Lenzpumpen der Marken RULE, WHALE, JOHNSON PUMP und OCEAN TECHNOLOGIES konnten mit einem Testergebnis unter zwei Minuten punkten. Die JOHNSON PUMP Ultima schloss mit einer Testzeit von 2:40 Minuten ab.


Der Testsieger: attwood – Bilgepumpe SAHARA!
Die beste Bilgepumpe in unserem Test stammt vom Hersteller Attwood.
In unschlagbaren 47,02 Sekunden erreicht der Testsieger die 50 l Markierung. Somit ist sie nahezu neun Sekunden schneller, als die darauffolgende Pumpe.
Interpretation der Bilgepumpen-Testergebnisse
Die Bilgepumpen mit den kleineren Schlauchanschlüssen von ¾ Zoll benötigten im Test am längsten und befinden sich damit auf den letzten Plätzen. Die Bilgepumpen auf den oberen fünf Plätzen haben alle einen größeren Schlauchanschluss von 1 1/8 Zoll.
Vergleicht man die vom Hersteller angegebene Förderleitung mit der Ergebnisreihenfolge des Bilgen Tests von SVB, bedeutet eine hohe Förderleistung nicht automatisch ein schnelleres Abpumpen des Wassers. Im Test sind die Förderleistungen durchwachsen. Die elektrische Lenzpumpe auf dem ersten Platz hat beispielsweise eine max. Förderleistung von 52 l/min und die auf dem zweiten eine mit max. Förderleistung von 70 l/min.
Welche Bilgepumpe schneidet beim Test besser ab, als bei der Förderleistung vom Hersteller angegeben?
Würden die beim Test gewonnenen Ergebnisse als Richtwerte angesehen, können folgende Schlüsse gezogen werden: Unser Testsieger schafft mehr Liter pro Minute als vom Hersteller Attwood angegeben. Laut Hersteller schafft die Pumpe 52 l/min, nach den Testergebnissen wären es 63,8 l/min. Die zweite Pumpe der Marke ATTWOOD ist die zweitbeste Bilgepumpe bei unserem Test, hat aber im Vergleich zu der Förderleistung des Herstellers etwas schlechter abgeschnitten. Die 50 l hätte sie in 43 s schaffen müssen. In unserem Test hat sie 12 s länger gebraucht. Die Pumpen der Marken Rule, Whale, Johnson Pump und Ocean Technologies haben alle mehr Zeit für die 50l benötigt, als die Herstellerangaben vermuten lassen. Laut diesen hätten die Pumpen das Wasser innerhalb von 41 s bis 60 s abpumpen müssen, haben aber in unserem Test zwischen 1:06 und 2:40 min gebraucht. Sie haben also die doppelte Zeit benötigt und die Pumpe auf unserem letzten Platz hat etwas mehr als dreimal so lange gebraucht.
Dieser Bilgepumpen Vergleich hat seine eigenen Kriterien, welche nicht mit den Bedingungen übereinstimmen unter denen die Hersteller ihre Pumpen testen. Verschiedene Faktoren wie die Förderhöhe und auch der Schlauchdurchmesser spielen bei der Förderleistung einer Bilgepumpe eine Rolle.
Je größer der Schlauchdurchmesser, desto höher die Förderleistung der Bilgenpumpe.
Während des Bilgepumpen Tests hat sich herausgestellt, dass neben der allgemeinen Pumpenleistung auch die Größe des Schlauchdurchmessers für die transportierte Menge an Wasser entscheidend ist. Denn je größer der Schlauchdurchmesser der Bilgenpumpe, desto höher die Förderleistung.
Die Batterieleistung beeinflusst die Förderleistung der Bilgenpumpe
Die meisten Boote werden mit einem 12 oder 24 V Bordnetz betrieben. In der Regel kommt der Strom für eine elektrische Bilgepumpe von einer Bordbatterie. Wenn die Batterie voll aufgeladen ist, wie in unserem Lenzpumpen Test, gibt sie mehr Strom ab (bei 12 V ungefähr 13,8 V). Je älter die Batterie ist, desto mehr Leistung büßt sie ein. Das bedeutet auch, dass die Förderleistung bei einer voll aufgeladenen Batterie höher ist, als bei einer halb entladenen Batterie.
Preis-Leistung: Was kostet eine gute Bilgepumpe?
Bei den Anschaffungskosten einer Bilgepumpe sollte nicht gespart werden. Denn im Gegensatz zu einem gesunkenen Boot, fallen diese gering aus. Wie der Test zeigt, können vergleichsweise günstige Pumpen wiederum eine hohe Leistung erzeugen.
Fazit unseres Bilgepumpen Vergleichs
Unser Bilgepumpen Test hat ergeben, dass neben der allgemeinen Pumpenleistung auch die Größe des Schlauchdurchmessers entscheidend ist. Denn je größer der Schlauchdurchmesser, desto höher die Förderleistung. Ebenso ist die tatsächliche Förderleistung von der Batterieleistung und dem Alter der Batterie abhängig. Dass die Leistung (Förderleistung) der Bilgepumpen im Einsatz nicht 100 % mit den Herstellerangaben übereinstimmen, sollte beim Kauf beachtet werden. Alles in Allem darf eine Bilgepumpe, egal ob manuell, elektrisch oder automatisch, auf keinem Boot fehlen. Im Falle einer unerwarteten Leckage kann eine gute elektrische Bilgepumpe lebensrettend sein.
Wichtige Informationen zum Thema Bilgepumpen Auswahl und Wartung erhalten Sie in unserem demnächst erscheinenden Ratgeber Bilgepumpen