Nachts sind alle Katzen grau. Das gilt auch für das Bild einer Bootskamera mit Nachtsichtunterstützung. Dabei gibt es zwei Varianten, die sich grundsätzlich unterscheiden.
Die einen nutzen das wenige Licht, das auch nach Sonnenuntergang noch auf der Erde ankommt. Nachtsichtkameras mit Restlichtverstärkung erhöhen die Kontraste und zeigen mit computergestützter Bildoptimierung recht gute aufgehellte Bilder der Umgebung. In mondloser Nacht reicht aber schon ein hell erleuchteter Fischkutter, um diese Verstärker erheblich zu blenden. Heute setzen daher mehr und mehr Hersteller auf Wärme statt herkömmlichem Licht.
Alle Objekte strahlen in einem normalerweise für Menschen unsichtbaren Bereich eine Wärmestrahlung ab. Infrarot-Nachtsichtkameras machen sich das zu Nutze und fangen diese Strahlung auf. Je nach Wärme, Material und Oberflächenbeschaffenheit treten Objekte dann in kontrastreichen Graustufen hervor. – So auch Katzen.
Schon geringe Wärmeunterschiede von Bojen, Treibgut oder im Wind wehende Fischerfahnen reichen, um ein deutliches Bild abzuzeichnen. Gerade Überwachungskameras mit Nachtsicht nutzen zusätzlich noch eine eigene Infrarotlicht-Quelle. Meist ist diese als eine Art Scheinwerfer um das Objektiv angeordnet. Viele LEDs senden dann ein für Menschen unsichtbares Licht, mit dem so eine Überwachungskamera mit Nachtsicht beispielsweise ganze Gangways oder ein Vorschiff im Kamerabild hell ausleuchten kann. Durch die unsichtbare Wellenlänge werden die Nachbarlieger nicht gestört. Viele Nachtsichtkameras schalten zudem bei hellem Umgebungslicht am Tage einen Infrarotfilter zu und zeigen dann statt des Wärmebildes ein ganz gewöhnliches Kamerabild.
Immer wieder sind Berichte über Kollisionen bei Nacht mit unbekannten schwimmenden Objekten in der Presse zu lesen. Eine Nachtsichtkamera an Bord beendet diesen sprichwörtlichen Blindflug nach Sonnenuntergang und nimmt damit nicht nur unbefeuerten Fahrwassern ihren Schrecken. Auf offener See erhöht sich ebenfalls das Sicherheitsgefühl für die ganze Crew. Eine vorausschauende Bootskamera zeigt schwimmende Hindernisse, unbeleuchtete Fischerboote und sogar Personen im Wasser können in der Nähe zuverlässig wiedergefunden werden. Bei einem möglichst hoch gelegenen Montagepunkt hat die Kamera zudem eine bessere Perspektive als der Rudergänger und hilft, Hindernisse deutlich früher im Wasser zu erkennen. – Auch bei Tag.
Ein optischer Zoom in vielen Modellen, beispielsweise von FLIR Systems, lässt Hindernisse oder andere Schiffe dann auch gleich eingehender betrachten. Beispielsweise, um die Fahrtrichtung besser zu erkennen.
Eine computergestützte Bildauswertung findet Hindernisse oder Personen heute sogar eigenständig im Wasser bei einigen Modellen. Aber schon einfache Überwachungskameras mit Nachtsicht von NAVICO oder GARMIN liefern an Bord wertvolle Einblicke: Als Einbruchschutz an Deck, um mal einen schnellen Kontroll-Blick in den Maschinenraum zu werfen oder als Manövrierhilfe im Hafen. Mit einer Aufzeichnung ist die Überwachungskamera am Boot zudem ein neutraler Zeuge bei Kollisionen und entlarvt im Hafen ungebetene Besucher an Bord. Wir haben für jeden Zweck passende Bootskameras im Sortiment.
Der automatischen Bildauswertung lässt sich mit Augmented Reality noch ein Krönchen aufsetzen: Die erweiterte Realität zeigt dann Bilder einer Bootskamera kombiniert mit Daten aus anderen Quellen an. Dazu analysiert ein Computer laufend das Bild und fügt Informationen aus der digitalen Seekarte, dem Radar oder dem AIS mit ein. Schiffe im Kamerabild zeigen dadurch beispielsweise Kurs und Geschwindigkeit, Fahrwassertonnen ihren Namen und mitten im Wasser leuchten zuvor gesetzte Wegpunkte. Die Augmented Reality Systeme von RAYMARINE liefern so mit einem Blick auf den Bildschirm alle relevanten Informationen. – Kein Tonnenraten mehr und kein banges Beobachten, ob ein Dampfer näherkommt oder nicht. Dazu muss das Kamerasystem über ein NMEA2000-Netzwerk mit Radar, AIS und anderen Informationsquellen verbunden sein.
Ob als einfache Rückfahrkamera für Boote oder mit der bei RAYMARINE immer umfassenderen Augmented Reality Darstellung, alle Kamerabilder können bequem in Anzeigen von kompatiblen Kartenplottern und Multifunktionsdisplays eingebunden werden. Damit zusätzliche Informationen erscheinen, ist eine Vernetzung aller Komponenten am Steuerstand erforderlich. Üblich ist dazu ein NMEA2000-Busnetz. Je höher der Blickwinkel dabei gewählt wird, desto nützlicher ist das Bild. Das gilt auch für Nachtsichtkameras, die Treibgut im Wasser am besten von oben erkennen können. Garmin beispielsweise bietet darum eigens für die Montage im Mast ein Video-Verlängerungskabel an.
Frank S. am 18.03.2024
....absolut problemlos! Auf SVB ist Verlass! Danke und bis ganz bald!
Olaf B. am 18.03.2024
schnelle lieferung , sehr zufrieden.