Karabiner für Boote

Ob zur simplen Befestigung einer Boje, beim Aufentern in den Mast mit dem Bootsmannstuhl, für die besondere Sicherung beim Klettern oder zur Personensicherung mit einer Sicherheitsleine bei schwerer See an Deck – Karabiner finden beim Segeln vielfältige Verwendung. Die Anforderungen an sie sind dabei ebenso unterschiedlich wie ihre Einsatzgebiete. Sie möchten günstige Karabinerhaken kaufen? Wir helfen Ihnen bei der richtigen Auswahl und erläutern wichtige Besonderheiten, die Sie beim Gebrauch unbedingt beachten sollten. In unserem Shop finden Sie ausschließlich Top-Produkte von WASI, WICHARD und KONG.

Was sind Karabiner?

- Aufbau und Anwendung -

Die nützlichen Metallbügel finden in fast allen Wassersportarten und Freizeitaktivitäten Verwendung, vor allem aber beim Segeln, Bergsteigen und Klettern sowie beim Gleitschirmfliegen. Die stabilen Verschlusshaken lassen sich schnell öffnen und schließen.

Sie bestehen aus einem Bügel mit Nase oder Keylock, Rücken, Schnapperbügel mit Gelenk und oft auch einer Verschlusssicherung. Der Karabinerverschluss funktioniert in der Regel über einen Feder- oder Schnappmechanismus, der ein einfaches aber direktes Verbinden von Leinen und Ketten ermöglicht.

Im Wassersport bestehen sie meistens aus Edelstahl (auch Niro), denn nur hochwertiger Stahl bietet ausreichend Schutz vor Korrosion. Hochwertige Karabinerhaken mit Sicherung und ohne gehören zur persönlichen Sicherheitsausrüstung (PSA) im Sportbootbereich: Mit den zuverlässigen Metallhaken sichern Crew-Mitglieder ihre Lifebelts oder Sicherheitsgurte an Rettungswesten. Sind die Metallbügel Bestandteil der PSA und werden sie in Europa gehandelt, so müssen sie zertifiziert sein und den europäischen DIN-Vorschriften entsprechen.

Drei wichtige Kategorien

- Viele Varianten mit Vor- und Nachteilen -

Sie kommen an Bord eines Schiffes in sehr unterschiedlichen Situationen zum Einsatz. Das Angebot ist deshalb breit gefächert. Sie heißen Schnapper, Schrauber, Express- oder Materialkarabiner – da kann man schnell den Überblick verlieren. Im Prinzip lassen sich die praktischen Clipp-Bügel aber in drei Gruppen unterteilen: Material-, Normal- (auch Schnappkarabiner genannt) und Karabiner mit einer Verschlusssicherung.

Materialkarabiner findet man in allen möglichen Formen. Sie sind nicht zertifiziert und dürfen keinesfalls zum Sichern von Personen verwendet werden. Sie dienen oft nur zur Zierde am Reißverschluss eines Rucksacks (zum Beispiel Karabinerringe) oder sie werden als Schlüsselanhänger verwendet.

Sogenannte Basis- oder Normalkarabiner verfügen über einen Verschlussschnapper, haben aber keine Verschlusssicherung. Sie lassen sich zwar leichter bedienen als Verschlusskarabiner, aber sie können sich auch unbeabsichtigt öffnen. Normalkarabiner kommen deshalb vor allem dort zum Einsatz, wo die Geschwindigkeit des Ein- und Ausklippens wichtiger ist als der zusätzliche Nutzen einer Verschlusssicherung.

Modelle mit Verschlusssicherung lassen sich in solche mit manueller und automatischer Verschlusssicherung unterteilen. Die manuelle Verschlusssicherung (zum Beispiel bei Schraubkarabinern) muss aktiv geschlossen werden. Ihre Handhabung ist deshalb langsamer gegenüber der automatischen Variante.

Dass sich der Verschluss nicht automatisch verriegelt, hat allerdings auch Vorteile: Beispielsweise kann dieser Karabiner wie ein Normalkarabiner benutzt werden, solange die Verschlusssicherung nicht verriegelt ist. Um Schraubverschlüsse verschließen zu können, muss man zuerst der Bügel zuschnappen lassen und anschließend eine drehbare Hülse über ein Gewinde nach oben drehen. Dadurch wird der Schnapper arretiert.

Der Nachteil: Durch Erschütterungen kann sich die Drehhülse aufdrehen. Bei Modellen mit automatischer Sicherung drückt ein Federmechanismus gegen den Schnapperbügel (Safelock Karabiner).

Formschluss im Überblick

- Einfache und sichere Verschlusssysteme -

Der Formschluss ist extrem wichtig für die Festigkeit, denn ein geöffneter Karabiner trägt im Gegensatz zum geschlossenen weniger als die Hälfte der angegebenen Bruchlast. Für den Formschluss haben Hersteller bislang zwei Lösungen entwickelt: Die meisten Schnapper verfügen über eine Nase, in die der Bügel hineinschnappt. Bei neueren Normalkarabinern kommt aber überwiegend das Keylock-System (Schlüssel-Schloss Prinzip) zum Einsatz. Die Nase ist hierbei durch ein T-Stück ersetzt, in das der entsprechend gefräste Schnapper exakt hineinpasst.

Neben Schnappern aus Vollmaterial (Full Gate) besteht der Schnapperbügel manchmal auch aus Draht. Ein solcher Drahtbügelschnapper bietet drei wichtige Vorteile: Das Gelenk mit Drahtbügel vereist in Extremsituationen weniger leicht. Außerdem ist der Karabiner durch das dünnere Material leichter, was insbesondere beim Bergsteigen - aber nicht nur dort - wichtig ist, denn aufgrund der geringeren Masse des Schnappers verringert sich der sogenannte Whip-Lash-Effekt (diesen besonderen Effekt erläutern wir später in den Sicherheitshinweisen).

Ein Nachteil der Drahtschnapper ist, dass sie über einen eher ungünstigen Formschluss verfügen – Bandmaterial, Reepschnüre oder Drähte können sich leicht an der Nasenkerbe verfangen und ein korrektes Schließen verhindern.

Vielfalt in Material und Form

- Eine breite Palette für unterschiedliche Einsatzgebiete -

Der Markt hält sehr verschiedene Karabinerarten bereit! Es gibt Modelle mit Sicherheitsverschraubung, Scherenkarabiner, Modelle mit selbstsichernder Feder, Modelle aus rostfreiem Edelstahl, Aluminium, Messing oder auch aus Nylon zum Festmachen von Gummiseilen, Wirbelkarabiner oder auch solche mit rechteckiger Öse für Gurte und Schnappschäkel, die sich auch bei Belastungen öffnen lassen (wichtig für den Wasserski-Bereich). 

All diese verschiedenen Fabrikate werden letztlich in drei Hauptformen unterteilt: D-Form, Ovalform sowie Birnen- oder HMS-Form.

Die D-Form finden wir bei den meisten Modellen. Sie bewirkt, dass ein Seil oder Gurt direkt an den Rücken rutscht und somit weit entfernt vom Schnapper liegt, was ein unbeabsichtigtes Ausklippen verhindert. Außerdem wirkt die Last nahe am tragenden Karabinerrücken, also an der stärksten Achse.

Die HMS-Form kennzeichnet zwei Hauptmerkmale: Eine sehr große Schnapperöffnung und ein runder Schenkel, der oben viel Platz für Knoten jeder Art bereithält. Diese Birnenform wird zum Sichern mit dem Halbmastwurf (HMS) und für die meisten Sicherungsgeräte genutzt.

Die Ovalform wird für sehr spezielle Anwendungen, zum Beispiel beim Klettern oder zum Bauen eines Flaschenzugs verwendet. Durch die symmetrische Form wird die Belastung immer mittig zwischen den beiden Schenkeln aufgenommen.

Die meisten Karabiner bestehen heute aus gewichtstechnischen Gründen aus Aluminiumlegierungen. Ein Nachteil der Alukarabiner ist allerdings der Materialabrieb. Stahlkarabiner oder Karabiner aus Messing sind zwar schwerer, aber dafür sehr robust.

Welche Größe ist die Richtige?

- Bruch- und Arbeitslast des Schäkels beachten -

Hochfest müssen Materialqualität und Form sein, um die erforderliche Bruchlast der Karabiner zu garantieren. Die Abmessung in Stärke und Größe soll unbedingt den Anforderungen entsprechen und eine ausreichende Sicherheitsreserve bereithalten. Gerade im Segelsport ist die Wahl des richtigen Produktes wichtig.

Doch wie dünn darf er sein? Hersteller orientieren sich an den jeweils geltenden europäischen Normen 12275 oder 362 bei Bergsteigen und Klettern. Diese Normen können auch als Richtschnur für den Segelsport gelten, erst recht dann, wenn die Karabiner zur PSA an Bord gehören. Auf der Website unseres Partners KONG finden Sie Angaben zu den geltenden EN (Europäischen Normen/Richtlinien).

Mit einem kurzen Blick auf den Rücken des Modells lässt sich schnell feststellen, ob er normkonform ist (also über eine CE Zertifizierung verfügt) und welcher maximalen Belastbarkeit er standhält. Die Mindestwerte für Kletterkarabiner im Bergsport beispielsweise betragen mindestens 20 kN bei geschlossenem Zustand in Längsrichtung, 7 kN in Querrichtung und mit offenem Schnapper ebenfalls 7 kN.

Ein Kilo Newton entspricht in etwa einer Belastung durch ein Gewicht von 100 kg. In Längsrichtung tragen zertifizierte Produkte also zwei Tonnen Gewicht. Wenn keine Person angehängt werden soll, kann im Sportbootbereich jeder selbst entscheiden, in welchem Toleranzrahmen er sich bewegen möchte.

Sicherheitshinweise für Karabiner

- Fabrikate ohne Verschlusssicherung bergen in manchen Situationen Risiken -

Salzwasser ist der natürliche Feind – es greift das Material an, was zu Korrosion führt. Daher sollte ein Karabiner, der mit Salzwasser in Berührung gekommen ist, sorgfältig mit klarem Wasser abgespült werden. Gegebenenfalls sollte man auch den Verschlussmechanismus danach mit säurefreiem Öl fetten.

Vorsicht bei Querbelastung! Wird die Querachse belastet, trägt sie weniger als die Hälfte der Bruchlast – sogar, wenn der Formschluss gegeben ist. Um Querbelastungen zu verhindern, verfügen einige Modelle über eine innenliegende Positionierung für den Einbindepunkt. Dieser verhindert ein Verrutschen und garantiert optimale Festigkeit.

Der sogenannte Whip-Lash-Effect tritt auf, wenn der Karabiner mit dem Rücken, also der dem Schnapper abgewandten Seite, hart auf eine Fläche schlägt. Durch die Massenträgheit öffnet sich der Schnapper kurz. Den Whip-Lash-Effect kann man leicht selbst simulieren, in dem man einen Normalkarabiner mit dem Rücken auf eine Tischkante schlägt. Das kurze Öffnen des Schnappers ist mit dem Auge kaum wahrnehmbar, aber deutlich zu hören.

Diese kurze Öffnung des Formschlusses birgt gewisse Risiken: Kommt es während der Öffnungszeit zu einer Belastung, hat das Material nur noch weniger als die Hälfte der Festigkeit, als im geschlossenen Zustand. Bei hohen Zugkräften kann es passieren, dass sich das Material verbiegt. Ist die einwirkende Kraft sehr groß, kann es zu einem Bruch führen.

Weitere nützliche Helfer an Bord: Tauwerk, Schäkel und Augplatten

Viel zusätzliches Ausrüstungsmaterial finden Sie außerdem in unserer Kategorie Tauwerk. Interessieren könnte Sie auch unser Angebot im Bereich Augplatten und Schäkel der Firmen WICHARD und KONG in unserem Shop. 

Kundenbewertungen

alle Bewertungen (152.136)
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Christian D. am 29.03.2024

Hatte noch drei Teile benötigt, bevor mein Boot ins Wasser kommt. Wie versprochen, alles nach zwei Tagen geliefert. Top!

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Hildegard S. am 29.03.2024

Wie immer bestens!

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Barbara M. am 29.03.2024

Komplikationloser Vorgang, auch bei Extrawünschen problemlos ansprechbar, freundliche und hilfsbereite telefonische Kontakte. Verlässlich. Bestellungen werden zügig bearbeitet und schnell geliefert. Werde bei svb immer wieder bestellen