Den richtigen Fender für Ihr Boot finden

Den richtigen Fender für Ihr Boot finden

Ob lang oder eher rund, ob rot, blau, weiß oder auch mal grün oder gelb – Bootsfender sind, egal auf welchem Boot, eigentlich immer an Bord zu finden und gehören zur wassersportlichen Grundausstattung. Trotzdem herrscht bei unseren Kunden oft Unklarheit darüber, welcher Fender für ihr Boot der passende ist und wie viele Bootsfender benötigt werden. Diese und weitere grundlegende Fragen beantworten wir Ihnen in unserem Bootsfender-Ratgeber.

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Was ist ein Bootsfender und wann wird er eingesetzt?

Ein Bootsfender ist ein aufblasbarer Schutzkörper, der Kratzer und andere Beschädigungen am Rumpf eines Schiffes bei Manövern in der Marina sowie beim Anlegen an der Spundwand oder im Päckchen, also Boot an Boot, verhindert. Je nach Bootsgröße gibt es Fender mit unterschiedlichen Größen und Formen.

Wie viele Fender sollte ich an Bord haben?

Fender kann man nie genug an Bord haben. Da Sie jedoch, wie schon beschrieben viel Platz in Anspruch nehmen ist dies nicht immer möglich. Was ist also die richtige Anzahl Fender an Bord? Bei einer Bootslänge bis zu 10 Meter sollten mindestens 2 Fender auf jeder Seite zur Verfügung stehen, ab 10 Meter empfehlen sich, je nach Art des Bootes eher 3- 4 pro Seite. Auch ein bis zwei Ersatzfender sollten griffbereit sein. Neben „normal“ großen Fendern empfiehlt es sich, auch an etwa 2 größere Ausführungen zu denken, denn gerade beim längsseitigen Liegen wird sich die Außenhaut insbesondere unter Dünung, Schwell und starkem Wellengang über etwas strapazierfähigere Fender freuen.

Welcher Bootsfender für Welches Schiff? Die verschiedenen Arten von Bootsfendern

Der eben beschriebene, begrenzte Stauraum auf der einen und ein hohes Sicherheitsbedürfnis auf der anderen Seite bedingen eine starke Gratwanderung. Diese lässt sich jedoch durch die richtige Fender Auswahl entschärfen. Die gängigen Fender Formen sind die typischen Kugel- und Langfender. Hier sollten Sie jedoch darauf achten, Fender gleicher Größe und Ausführung zu kaufen, denn nebeneinander hängende dicke und dünne, runde und flache Fender sind kaum in der Lage, hohe Belastungen zugleich aufzunehmen. Die Größe der Fender sollte sich vor allem nach der Länge des Schiffes, dessen Gesamtgewicht und der Windangriffsfläche richten. Eine Yacht mit einem hohen Freibord – also einem großen Abstand zwischen Wasseroberfläche und Deckskante – die aufgrund ihrer dementsprechend großen Windangriffsfläche bei windigem Wetter und starkem Wellengang stark gegen den Steg gedrückt wird, braucht auch entsprechend große und stabile Bootsfender.

Zusammenfassung Fenderanzahl

  • Bis zu 10m Bootslänge min. 2 Fender pro Seite. Ab 10m Bootslänge min. 3-4 pro Seite.
  • Haben Sie ebenfalls immer einen Ersatzfender zur Hand.

Zusammenfassung Fenderarten

  • Langfender: Einfach zu handhaben, viele Einsatzmöglichkeiten, horizontal und vertikal zu befestigen.
  • Kugelfender: Kann besser abrollen als ein Langfender, bietet eine hohe Dämpfungswirkung und kommen oft beim Anlegen zum Einsatz.
  • Flachfender und Kissenfender: Leicht verstaubar, verrutschen weniger, vielfältige Einsatzmöglichkeiten und großflächiger Schutz. Ideal beim Schleusen und Slippen.
  • Steg – und Dalbenfender: Ideal um die eigene Box auszustatten.
  • Andere Formen: Zusätzlichen Schutz bieten Treppen-, Kissen-, Bug-, Heck-, Ring- und Ankerfender.

Fenderkorb
Fender in Reihe

Wo verstaue ich meine Fender?

Ein kurzer Blick in die Backskiste zeigt auf den meisten Schiffen ein ähnliches Bild: Bootsfender beanspruchen im Allgemeinen den meisten Stauraum und erweisen sich als unpraktisch, wenn es darum geht sie zu verstauen. Trotzdem geht Sicherheit vor und am Fender sollte auch bei wenig Platz nicht gespart werden, denn ein zu kleiner Fender ist fast so schlimm wie gar kein Fender. Doch wohin bloß mit den voluminösen Weggefährten? Das Deck und die Reling bieten sich hier perfekt an. In unserem Sortiment finden Sie Fenderkörbe aus stabilen Edelstahl, die sich einfach an den Rohren der Reling befestigen lassen und sowohl in grader Form, als auch schräg für Backbord und Steuerbord erhältlich sind. Mit Fenderhaltern aller Art können die Fender auch am Heck Ihrer Yacht – dort, wo sie wahrscheinlich an wenigsten stören – befestigt werden. Wenn Ihre Bootsfender ganz von Deck verschwinden sollen bleiben Ihnen nur 2 Möglichkeiten: Ihre Backskisten oder die Kajüte.

Wie pumpe ich einen Bootsfender auf?

Aufblasbare Lang- und Kugelfender werden von uns, bedingt durch den Versand, luftleer ausgeliefert. Der Fender muss daher von Ihnen selber aufgepumpt werden. Zum Aufpumpen von Fendern der Marke Polyform bietet SVB Ihnen eine spezielle Luftpumpe an. Diese funktioniert nicht mit unseren SEATEC Fendern. Zum Aufblasen der Seatec Fender empfehlen wir Ihnen, Ihre Fender an der Tankstelle oder im Hafen mit Luftdruckkompressoren aufzupumpen.

Wieviel Druck braucht mein Fender?

Lang- und Kugelfender benötigen, bedingt durch ihr Volumen, wenig Innendruck. Der empfohlene Druck liegt in der Regel bei 0,15 bis 0,2 bar, hängt jedoch auch vom Umfang und der Größe des Fenders ab. Im Allgemeinen gilt, dass Langfender sich beim Aufpumpen nicht seitlich wölben und das Material aller Fender bei Daumendruck eine Daumenbreite nachgeben sollte. Es ist zu empfehlen, Fender, die über einen längeren Zeitraum hoch beansprucht wurden, auf den richtigen Druck zu testen. Bei moderatem Druckverlust muss eventuell nachgepumpt werden, denn unzureichender Druck auf den Fendern beeinträchtigt ihre Schutzwirkung. Zu viel Druck hingegen verringert die Dämpfung und den Komfort.

Fenderbefestigung

Wo befestige ich meine Bootsfender?

Beim Schlagwort richtiges Festbändseln der Fender an Bord scheiden sich die seemännerischen Geister. Denn in den meisten Fällen sind Position und Art der Anbringung von dem jeweiligen Schiff und den vorhanden Befestigungsmöglichkeiten abhängig. Normalerweise werden Fender an der Reling, an den Handläufen oder auch an Klampen befestigt. Natürlich sollte der Fender generell immer dort hängen, wo es ohne ihn zu Kratzern oder Schäden am Schiff kommen würde. In den allermeisten Fällen wird der Fender oben an der Reling angebracht. Wenn Ihre Fender jedoch starken Belastungen ausgesetzt sind, empfehlen wir Ihnen eher ein tiefes Anbringen der Fender, zum Beispiel an einer Klampe, einer Winsch oder an einer Lochleiste/Fußreling. Erstens kann der Tampen dann aufgrund seiner Kürze nicht so stark hin und herschwingen, und zweitens ist der Hebel an der jeweiligen Anbringung viel kürzer, so dass sich diese nicht so leicht verbiegen kann. Hier empfiehlt sich eine Anbringung der Leine von Außen, über die Fußreling hinweg, nach unten durch das Loch, um sogenannte Schamfilen zu vermeiden. Einen geradezu perfekten Anbringungsplatz stellt auch der Fußbereich der Relingsstützen dar! Auch der Fender selber kann Schaden anrichten, wenn er zu nah am Rumpf hängt und so an Ihrem Gelcoat scheuert. Es gilt: sowohl zu hoch angebracht, als auch zu tief, leistet der Fender keinen optimalen Schutz. Versuchen Sie also immer, die goldene Mitte zu finden! Kleiner Tipp: Verwenden Sie nicht nur eine einzige Fenderleine, sondern eine an jeder Fenderseite (zumindest bei Langfendern). So können Ihre Langfender nur schwer zur Seite wegrollen und verursachen weniger Schäden am Bootsrumpf. Großer Tipp: In vielen deutschen Häfen können Sie nie genau wissen, wie viele Boote sich noch im „Päckchen“ längsseits an Sie ran gebunden haben, wenn Sie von Ihrem Landgang und Strandspaziergang wiederkommen. Deshalb empfiehlt es sich vorzusorgen, um Ihr Boot vor anderen Skippern zu schützen, die es mit der Pflege ihres Schiffes nicht ganz so eng nehmen, und die offene Seite Ihrer Yacht mit ausreichend Fendern zu versorgen.

Fenderbefestigung

Wie befestige ich meine Bootsfender richtig?

Beim Befestigen Ihres Bootsfenders empfehlen wir Ihnen darauf zu achten, dass das Ventil nach unten zeigt. In sehr seltenen Fällen können Fender platzen. In diesem Fall kann das Ventil wie ein Geschoss wirken. Zeigt das Ventil nach unten, geht der Schuss ins Wasser und niemand an Deck kann getroffen werden.
Wir empfehlen Ihnen, Ihre Fender mit dem „Webeleinsteg“ Knoten zu befestigen. Dies ist der weitverbreitetste Knoten unter Yachties und muss in Deutschland auch für den Sportbootführerschein gekonnt werden. Jedoch gibt es bei der genauen Umsetzung des Knotens Meinungsverschiedenheiten unter Seemännern und -frauen. Die einen setzen den Knoten auf Slip, um den Fender im Bedarfsfall schnell versetzen zu können, andere schwören grade bei geschlagenem Tauwerk auf einen zusätzlichen halben Schlag, um dem Verlust des Fenders unter Last vorzubeugen, da sich ein einfacherer Webeleinsteg unter Wind und Welle leicht lösen kann. SVB bietet Ihnen außerdem praktische Fenderhalter in verschiedenen Ausführungen an. Fenderhalter haben als positiven Nebeneffekt den Schutz der Fenderleine, denn Sie verhindern einen Abrieb dieser am Drahtseil der Reling. Ein alternativer Fenderknoten wären anderthalb Rundtörns mit zwei halben Schlägen.

Fenderbefestigung
Fender reinigen

Welche Farbe für meinen Bootsfender?

SVB bietet Ihnen verschiedene Bootsfender in unterschiedlichen Farben an. Natürlich ist die Wahl der Fenderfarbe hauptsächlich Geschmackssache, die Farbe erfüllt aber teilweise auch einen Zweck. Dann nämlich, wenn Sie Ihre Fender zum Beispiel als Ankerbojen zweckentfremden. Hier eignen sich besonders auffällige Farben für den Fender. Allgemein ist es natürlich so, dass helle Fender eher schmutzempfindlich sind und dunkle Fender sehr gut zu dunklen Rümpfen passen. Bei der Auswahl der Farbe Ihrer Fender können Sie sich also ganz auf Ihren guten Geschmack verlassen.

Wie reinige ich meine Bootsfender?

Nach der Saison sieht man einem Fender seine guten Taten an! Er weist, je nach Beanspruchung Spuren von rostigen Spundwändenoder einer schmutzigen Nachbaryacht auf, ist vergilbt oder mit Grünzeug besetzt. Es gilt: warten sie nicht erst den ganzen Winter ab Ihre Fender zu reinigen, sondern entfernen Sie Verschmutzungen umgehend oder gleich beim Einlagern des Bootes. Hierfür bieten wir Ihnen eine ganze Reihe an Fenderreinigungsprodukten an. Hier ist generell darauf zu achten, immer mit Handschuhen zu arbeiten. Jeder Hautkontakt - was natürlich auch und gerade für die Augen gilt - ist daher grundsätzlich zu vermeiden. Bei starken Verschmutzungen empfiehlt sich eine Vorreinigung des Fenders mit Wasser und Schwamm.

Zusammenfassung Handhabung, Einsatz & Pflege

  • Nutzen Sie Fenderkörbe um die Fender sicher zu verstauen.
  • Haben Sie immer eine Fenderpumpe an Bord oder füllen Sie Ihre Fender an der Tankstelle mit Luft.
  • Fender benötigen in der Regel bei 0,15 bis 0,2 bar, beachten Sie dabei die Größe Ihres Fenders!
  • Befestigen Sie Ihre Fender an der Reling, an den Handläufen oder an der Klampe mittels Webeleinsteg.
  • Reinigen Sie Ihre Fender beim Einlagern Ihres Bootes.
Fendertau

Welches Zubehör benötige ich für meine Fender?

Die Fenderleine

Zu jedem Fender sollte eine Fenderleine dazugekauft werden. Sie haben die Auswahl zwischen Fenderleinen der Marke SEATEC in verschiedenen Längen und Farben.

Das Fenderbrett

Das altbewährte Fenderbrett ist ein Fenderergänzungsmittel welches an Bord nicht fehlen sollte, wenn Sie häufig an Spundwänden festmachen und schleusen. Es verhindert ein Verrutschen der Fender und schützt Ihren Rumpf so vor ungewollten Kollisionen mit der Spundwand. Das Fenderbrett sorgt dafür, dass sich auch an einem Dalben mit einem konventionellen Fenderpaar ein optimaler Schutz realisieren lässt. Zugleich kann es auch als Gangway-Ersatz dienen.

Die Fendersocke

Um Verschmutzungen am Fender und am Rumpf durch den Fender vorzubeugen gibt es eine weit verbreitete Möglichkeit: die Fendersocken. Fendersocken sind Überzieher aus Stoff, welche sich einfach anbringen und wieder entfernen lassen. SVB bietet Ihnen sowohl Fenderüberzieher für Langfender als auch für Kugelfender an. So kann man diese einfach in die Waschmaschine stecken und waschen. Fendersocken helfen auch gegen das nervige Fenderquietschen, vor allem bei Nacht. Kleiner Tipp gegen das Quietschen, wenn grade keine Fendersocke zur Hand ist: hängen Sie ein nasses Handtuch zwischen Rumpf und Fender.